Am 26. November 1901 protokolliert der Frankfurter Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer in der städtischen Heil- und Pflegeanstalt am Westend sein Aufnahmegespräch mit der Patientin
Nummer 7139, einer 51jährigen Frau.
"Wie heißen Sie?" - "Auguste."
"Familienname?" - "Auguste."
"Wie heißt Ihr Mann?" - "Ich glaube, Auguste."
"Ihr Mann?" - "Ach so, mein Mann."
"Sind sie verheiratet?" - "Zu Auguste."
Die neue Patientin leidet unter Gedächtnisschwierigkeiten. Sie findet sich in ihrer Wohnung nicht mehr zurecht. Ratlos fühlt sie sich und ängstlich. Sie spricht oft wirr. "Ich
bin so verkehrt - so verkehrt ..." sagt sie zu Alzheimer.
Die Episode zählt zu den bekanntesten der Medizingeschichte. Alzheimer erkennt, dass Auguste Deters Zustand einer geistigen Verwirrung ähnelt, "Dementia senilis", die normalerweise
sehr viel ältere Menschen ereilt. Als Deter, deren Zustand sich stetig verschlechtert, viereinhalb Jahre später stirbt, untersucht und zeichnet Alzheimer gemeinsam mit zwei Kollegen ihr
Gehirn. ....
Auszug aus "Das Alzheimer-Rätsel" P.M. Magazin 02/2023